Die Hamburger Innenstadt erschütterte gestern ein tragischer Vorfall. Ein 28-jähriger Mann attackierte am Hauptbahnhof mehrere Passanten mit einem Messer. Vier Personen wurden verletzt, eine davon schwer. Laut Polizeistatistik ist es bereits der dritte Messerangriff in diesem Jahr im Bahnhofsumfeld.
Der Täter, ein bereits polizeibekannter Mann, leidet offenbar an einer schweren psychischen Erkrankung. Behörden räumten ein, dass er kürzlich aus einer psychiatrischen Einrichtung entlassen wurde. «Wir prüfen nun intensiv, ob es Versäumnisse im Betreuungssystem gab«, erklärte Innensenator Grote. Die Aufarbeitung hat begonnen.
Augenzeugen berichten von chaotischen Szenen und schnellem Eingreifen der Bundespolizei. Eine Streife überwältigte den Angreifer innerhalb von Minuten. Als regelmäßige Berichterstatterin am Hauptbahnhof beobachte ich seit Monaten die angespannte Situation rund um den Knotenpunkt.
Die Diskussion um Sicherheitsmaßnahmen und psychosoziale Versorgung flammt nun erneut auf. Der Sozialverband Hamburg fordert mehr niedrigschwellige Angebote für psychisch Kranke. Die Behörden planen kurzfristig verstärkte Polizeipräsenz. Bis zur vollständigen Aufklärung bleibt die bange Frage: Hätte diese Gewalttat verhindert werden können?