In Hamburg zeichnet sich der Fahrplan zur Umsetzung des erfolgreichen Klima-Volksentscheids ab. Nach dem deutlichen Votum im Februar, bei dem 65 Prozent der Wählenden für mehr Klimaschutz stimmten, hat der Senat nun konkrete Maßnahmen vorgestellt. Die Stadt soll bereits 2040 – statt wie bisher geplant 2050 – klimaneutral werden.
«Wir nehmen den Auftrag der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst», erklärte Umweltsenator Jens Kerstan gestern im Rathaus. Der vom Senat vorgelegte Stufenplan sieht den Ausbau erneuerbarer Energien vor, insbesondere Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden. Auch die energetische Sanierung von Schulen und Verwaltungsgebäuden soll beschleunigt werden. Die HOCHBAHN plant zusätzlich, ihren Busverkehr bereits 2030 vollständig auf Elektroantrieb umzustellen. Als Anwohnerin des Grindelviertel beobachte ich bereits mehr Solarpanels auf Dächern als noch vor einem Jahr.
Kritik kommt allerdings von Umweltverbänden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen seien «zu vage und nicht ausreichend», so die Hamburger BUND-Vorsitzende Christiane Blömeke. Besonders bemängelt sie fehlende verbindliche Zwischenziele für CO2-Reduktionen.
Der Senat will das Maßnahmenpaket bis Herbst finalisieren. Die Kosten werden auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Die Klimawende in unserer Stadt wird teuer – doch angesichts steigender Sturmflutrisiken könnte Nichtstun am Ende noch kostspieliger werden.