Nach dem verheerenden Brand im Hamburger St. Georg Krankenhaus wurde gestern ein 72-jähriger Patient festgenommen. Bei dem Feuer, das in der Nacht zum Dienstag ausbrach, kamen drei Menschen ums Leben, 16 weitere wurden verletzt. Nach Angaben der Hamburger Feuerwehr war es der schwerste Krankenhausbrand in der Hansestadt seit über zwei Jahrzehnten.
Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung. «Die Beweislage gegen den Beschuldigten hat sich im Laufe der Ermittlungen erhärtet», erklärte Polizeisprecher Torben Müller. Der festgenommene Senior war selbst Patient auf der betroffenen Station und erlitt leichte Rauchvergiftungen. Krankenhausmitarbeiterin Sabine Weber berichtet: «Alles ging so schnell. Die Rauchentwicklung war enorm, wir mussten die Patienten in Windeseile evakuieren.» Auf den Fluren der Neurologie herrschte in jener Nacht das reinste Chaos – typisch für die beengte Situation in dem Altbau aus den 1960er Jahren.
Die Staatsanwaltschaft beantragte Untersuchungshaft für den Verdächtigen. Derweil bleibt die betroffene Station geschlossen, Patienten wurden in umliegende Krankenhäuser verlegt. Für die Angehörigen der Opfer wurde ein Betreuungsangebot eingerichtet. «Die Trauer sitzt tief in unserer Stadt», so Hamburgs Gesundheitssenatorin. Der Fall weckt Erinnerungen an den Großbrand im AK Barmbek vor Jahren und wirft erneut Fragen zur Brandsicherheit in älteren Klinikgebäuden auf.