Hamburg erlebt einen Anstieg der Mietpreise für Wohnraum um 4,2 Prozent seit Jahresbeginn. Der Wohnungsmarkt in der Hansestadt bleibt angespannt, besonders in beliebten Vierteln wie Eimsbüttel und Altona. Familien und Geringverdiener spüren den Druck am stärksten.
Die Bürgerinitiative «Bezahlbares Hamburg» fordert mehr staatliche Eingriffe. «Die Stadt muss endlich ihre Versprechungen einlösen und mehr günstigen Wohnraum schaffen», erklärt Sprecherin Martina Hensel. Der Senat plant zwar 3.000 neue Sozialwohnungen bis Ende 2026, Experten halten dies jedoch für unzureichend. Als ich letzte Woche durch St. Pauli ging, sah ich wieder mehrere Protestplakate gegen Luxussanierungen. Die Stimmung ist merklich angespannt.
Gleichzeitig boomt das kulturelle Leben. Das neue Kindertheater am Stadtpark verzeichnet Besucherrekorde, und das Country-Festival am Hafen lockte am Wochenende über 15.000 Besucher an. Die typisch hamburgische Mischung aus Weltoffenheit und hanseatischer Zurückhaltung zeigt sich in beiden Veranstaltungen.
Die Wohnungskrise könnte zum zentralen Thema der kommenden Bürgerschaftswahl werden. Während politische Lösungen auf sich warten lassen, entwickeln Hamburger zunehmend kreative Alternativen wie Mehrgenerationenprojekte und Baugemeinschaften. Die Hansestadt bleibt im Wandel – zwischen Wachstumsschmerzen und dem unverwechselbaren Charme der Elbe.