Hamburg träumt wieder von olympischem Gold. Die Hansestadt stellte gestern ein innovatives Konzept für eine Olympia-Bewerbung 2036 vor. Gemeinsam mit Schleswig-Holstein plant Hamburg eine klimaneutrale «Spiele der kurzen Wege». Laut Sportsenator Jonas Boldt würden 95 Prozent der Wettkampfstätten im Umkreis von 10 Kilometern liegen.
«Wir haben aus dem gescheiterten Referendum 2015 gelernt», erklärte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher bei der Präsentation. «Diesmal setzen wir auf bestehende Infrastruktur und temporäre Bauten.» Die Elbphilharmonie soll als kulturelles Zentrum dienen, während das Volksparkstadion für Leichtathletik aufgerüstet würde. Schleswig-Holstein bringt Kiel als Segelrevier ein. Als Hamburger Journalistin beeindruckt mich besonders, wie die Stadtplaner die HafenCity einbinden wollen.
Nachhaltigkeitsexperte Dr. Maren Krüger vom Institut für Umweltforschung unterstützt das Konzept: «Diese Pläne könnten neue Maßstäbe für ressourcenschonende Großveranstaltungen setzen.» Die Finanzierung bleibt jedoch umstritten. Die Handelskammer rechnet mit privaten Investitionen von über zwei Milliarden Euro.
Die Hamburger reagieren verhalten optimistisch. Eine endgültige Entscheidung zur Bewerbung fällt erst 2026. Sollte das IOC Hamburg den Zuschlag geben, könnte die Metropolregion einen nachhaltigen Entwicklungsschub erfahren. Die Olympischen Ringe über Alster und Elbe – ein Traum mit zweiter Chance.