Nach dem gescheiterten Olympia-Referendum von 2015 nimmt Hamburg einen neuen Anlauf. Die Hansestadt plant eine Bewerbung für die Olympischen Spiele 2036 oder 2040, wie Sportsenator Andy Grote gestern bekannt gab. Eine aktuelle Umfrage zeigt: 64 Prozent der Hamburger stehen hinter der Initiative.
Der Senat setzt dabei auf ein nachhaltiges Konzept mit bereits vorhandener Infrastruktur. Die Elbphilharmonie könnte als Kulisse für die Eröffnungsfeier dienen, das Volksparkstadion für Leichtathletik-Wettbewerbe. «Wir wollen Spiele, die zu Hamburg passen – kompakt, nachhaltig und mit maritimem Flair», erklärte Grote. Die Wirtschaftskammer Hamburg rechnet mit Investitionen von etwa drei Milliarden Euro, die langfristig der Stadtentwicklung zugutekommen sollen.
Anders als beim letzten Versuch plant die Stadt eine frühzeitige Bürgerbeteiligung. Bei meinem Besuch am Jungfernstieg spürte ich gemischte Gefühle unter Passanten – Begeisterung neben Skepsis wegen der Kosten. Der Deutsche Olympische Sportbund unterstützt grundsätzlich deutsche Bewerbungen. «Hamburg hat mit seiner Wasserlage ein Alleinstellungsmerkmal», lobte DOSB-Präsident Thomas Weikert.
Die Entscheidung über eine offizielle Bewerbung fällt Ende 2024. Bis dahin will Hamburg ein Konzept vorlegen, das wirtschaftlich vernünftig ist und den Bürgern echten Mehrwert bietet. Ob die Hansestadt nach der bitteren Niederlage von 2015 diesmal die Hamburger überzeugen kann, bleibt die spannende Frage an der Elbe.