Die Stadt Hamburg hat ihre Radwege-Pläne für 2024 vorgestellt. Verkehrssenator Anjes Tjarks versprach den Ausbau von 100 Kilometern neuer Radinfrastruktur. Im vergangenen Jahr wurden allerdings nur 45 Kilometer fertiggestellt – weit unter dem Ziel von 60 bis 80 Kilometern. Rund 61 Prozent der Hamburger sind laut aktueller Umfrage mit dem Radwegenetz unzufrieden.
„Wir haben viel erreicht, aber der Weg zu einer fahrradfreundlichen Stadt ist noch weit», erklärt Dirk Lau vom ADFC Hamburg. Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende hat für 2024 mehrere Großprojekte angekündigt. Darunter fallen die Velorouten in Harburg und die neue Fahrradstraße am Goldbekufer. Besonders das Projekt Jungfernstieg sorgt bei Anliegern für Diskussionen. Viele Geschäftsleute befürchten Umsatzeinbußen durch weniger Autoverkehr. Beim Ortstermin letzte Woche waren die Radwege am Jungfernstieg trotz Nieselregen gut frequentiert – ein Zeichen für den wachsenden Bedarf.
Die Stadt will bis 2030 den Radverkehrsanteil auf 30 Prozent steigern. Dafür müssten jährlich mindestens 70 Kilometer neue Radwege entstehen. Der Haushaltsplan sieht für 2024 immerhin 50 Millionen Euro vor. Die Hamburger warten auf spürbare Verbesserungen. Moin Radlstadt Hamburg – noch ist es ein Versprechen mit Hindernissen.