Hamburg erlebt aktuell eine hitzige Debatte um die Sicherheitslage in der Stadt. Gestern kritisierten CDU und AfD den rot-grünen Senat im Rathaus scharf für dessen Sicherheitspolitik. Laut aktueller Polizeistatistik ist die Zahl der Messerangriffe im Stadtgebiet im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gestiegen.
«Der Senat nimmt die Sorgen der Bürger nicht ernst genug», kritisierte Dennis Thering, CDU-Fraktionschef, während der emotionalen Aussprache. Die Opposition fordert mehr Polizeipräsenz und konsequentere Waffenverbotszonen in Problemvierteln. Innensenator Andy Grote (SPD) verteidigte dagegen die bestehenden Maßnahmen und verwies auf erfolgreiche Präventionsprogramme. «Wir arbeiten auf mehreren Ebenen an nachhaltigen Lösungen«, betonte Grote.
Als regelmäßige Beobachterin der Sicherheitsdebatten im Rathaus fällt mir auf: Die Stimmung war selten so aufgeladen. Am Hauptbahnhof zeigt sich das Problem besonders deutlich. Anwohner berichten von zunehmender Verunsicherung. Die Grünen-Fraktion plädiert für soziale Maßnahmen statt Polizeipräsenz. Diese Strategie kommt bei vielen Hamburgern nicht gut an.
Der Senat plant nun einen Sicherheitsgipfel für kommenden Monat. Bürgermeister Peter Tschentscher will alle Beteiligten an einen Tisch bringen. Die Debatte zeigt, wie tief der Graben zwischen verschiedenen Sicherheitskonzepten ist. Hamburg steht vor schwierigen Entscheidungen zwischen Freiheit und Kontrolle.