Die Hamburger haben gesprochen: Mit 58 Prozent der Stimmen lehnten sie den Zukunftsentscheid ab. Fast 350.000 Bürger setzten ein Zeichen gegen die Initiative «Rettet Hamburgs Grün». Der Senat kann nun mit seinen Plänen für mehr Wohnungsbau fortfahren, ohne strenge Auflagen für Grünflächen.
In Hamburg fehlen aktuell etwa 20.000 Wohnungen. «Dieser Entscheid gibt uns die nötige Flexibilität, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig unsere Grünflächen vernünftig zu schützen», erklärte Bürgermeister Peter Tschentscher gestern. Die Wohnungsnot bleibt eine der größten Herausforderungen unserer Stadt. Bei meinen Gesprächen auf dem Isemarkt spürte ich die Erleichterung vieler Familien, die auf bezahlbare Wohnungen hoffen. Gleichzeitig äußerten Umweltschützer ihre Bedenken. Der BUND-Vorsitzende Manfred Braasch betonte: «Die Ablehnung des Volksentscheids bedeutet nicht, dass der Umweltschutz keine Rolle mehr spielt.»
Die Entscheidung zeigt vor allem eines: Hamburg steht vor einem Balanceakt. Die Stadtentwicklung muss nun beweisen, dass Wohnungsbau und Klimaschutz keine Gegensätze sein müssen. Die nächsten Bauprojekte werden unter besonderer Beobachtung stehen – und könnten zum Modell werden, wie moderne Stadtentwicklung aussehen kann.