Die schnelle Reaktion einer Stuttgarterin verhinderte am Dienstagnachmittag einen Handyraub in der Stadtbahn U2. Ein 76-jähriger Senior wurde Opfer eines 25-jährigen Mannes, der versuchte, ihm das Mobiltelefon zu entreißen. Der Vorfall ereignete sich gegen 15:45 Uhr zwischen den Haltestellen Hölderlinplatz und Russische Kirche. Nach Polizeiangaben ist die Zahl ähnlicher Delikte im Nahverkehr im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 Prozent gestiegen.
Der mutmaßliche Täter setzte sich zunächst neben den Senior und griff plötzlich nach dessen Handy. Eine 34-jährige Mitfahrerin bemerkte den Vorfall sofort und schritt beherzt ein. Sie drückte den Alarmknopf und stellte sich dem Täter in den Weg, was weitere Fahrgäste ermutigte, ebenfalls zu helfen. «Das couragierte Eingreifen der Frau war entscheidend», erklärte Polizeisprecher Markus Weber. «Ohne sie wäre der Täter vermutlich entkommen.» Der Fahrer stoppte die Bahn und alarmierte die Polizei, die den Mann festnahm. Wie ich selbst beobachten konnte, hat die SSB in den letzten Monaten die Sicherheitsmaßnahmen an vielen Haltestellen verstärkt – besonders an den bekannten Brennpunkten wie dem Charlottenplatz.
Für Stuttgarter Senioren bedeutet der Vorfall eine weitere Verunsicherung im öffentlichen Nahverkehr. Die Polizei plant nun verstärkte Präsenz in den Stadtbahnen der betroffenen Linien. Ein Sicherheitskonzept mit mehr Videoüberwachung soll noch in diesem Monat vorgestellt werden. Eines zeigt dieser Fall deutlich: Zivilcourage im Alltag macht unsere Stadt sicherer.