Am Pulsschlag der Bundesliga spürt man ihn mit jedem Spieltag deutlicher: Harry Kane dominiert das Offensivspiel des FC Bayern wie kaum ein Stürmer zuvor. Mit inzwischen 100 Scorerpunkten in nur 80 Pflichtspielen hat der Engländer einen historischen Meilenstein erreicht. Solche Zahlen übertrafen bisher nur Lewandowski und Müller im Bayern-Trikot. Seine Quote von 1,25 Torbeteiligungen pro Spiel macht ihn zum effizientesten Angreifer der Ligageschichte.
Im Münchner Stadion verfolgte ich, wie Kane gegen Frankfurt wieder glänzte. Seine Bewegungen im Strafraum wirken fast hellseherisch. «Harry spürt Räume, bevor sie überhaupt entstehen«, erklärt Trainer Vincent Kompany begeistert nach dem Spiel. Die Statistik gibt ihm Recht: Kane trifft nicht nur, er kreiert. 65 Tore und 35 Assists unterstreichen seine doppelte Qualität als Vollstrecker und Spielmacher. Besonders beeindruckend ist seine Konstanz. Selbst in schwächeren Teamleistungen liefert er. Seine Schusstechnik aus der Distanz hat inzwischen Kultstatus bei den Fans erlangt. «Es geht nicht nur um Tore, sondern darum, dem Team zu helfen», betont Kane bescheiden.
Die Bedeutung für Bayern geht weit über Statistiken hinaus. Kane verkörpert das fehlende Puzzleteil im Offensivspiel nach Lewandowskis Abgang. Für die restliche Saison steht er vor der Chance, alle Rekorde zu brechen. Während der FC Bayern unter Kompany wieder nach Titeln greift, könnte Kane der entscheidende Faktor werden. Die Bundesliga hat in ihm einen Weltklassestürmer, der das Niveau der gesamten Liga hebt.