Die Temperaturen sind in den letzten Tagen deutlich gesunken, und ausgerechnet jetzt ist in einem Wohnhaus in Dortmund-Benninghofen die Heizung ausgefallen. Am Mittwochabend rückte die Dortmunder Feuerwehr zu einem Mehrfamilienhaus aus, nachdem Bewohner über Kälte in ihren Wohnungen klagten.
«Wir haben einen Notruf erhalten, dass in dem Gebäude seit Tagen keine Heizung mehr funktioniert», erklärte Einsatzleiter Frank Schmidt. «Bei den aktuellen Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt ist das eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit der Bewohner.»
Im betroffenen Haus leben 14 Mietparteien, darunter mehrere Familien mit kleinen Kindern sowie einige ältere Menschen. Alle Wohnungen waren von dem Ausfall betroffen. Nach einer ersten Begutachtung stellten die Einsatzkräfte fest, dass die zentrale Heizungsanlage komplett ausgefallen war und ein schneller Reparaturversuch nicht möglich sein würde.
Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützte die Feuerwehr mit elektrischen Heizlüftern, die als Notlösung in einigen Wohnungen aufgestellt wurden. «Diese Maßnahme konnte die Situation jedoch nur kurzfristig entschärfen», sagte Schmidt.
Die Hausverwaltung wurde umgehend kontaktiert, war aber zunächst nicht erreichbar. Später teilte ein Vertreter mit, dass eine Reparatur der Anlage frühestens am nächsten Tag möglich sei, da Ersatzteile bestellt werden müssten.
«Bei Minusgraden können wir die Menschen nicht über Nacht in unbeheizten Wohnungen lassen», erläuterte der Sozialdienstleiter des Bezirks Hörde, Thomas Müller. Das Sozialamt organisierte daher in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Ersatzunterkünfte für die betroffenen Mieter.
Die meisten Bewohner kamen vorübergehend bei Verwandten oder Freunden unter. Für fünf Familien, die keine alternative Übernachtungsmöglichkeit hatten, wurden Zimmer in einem nahegelegenen Hotel gebucht.
Mieter Daniel Korte schilderte die Situation: «Seit Montagabend wird es immer kälter in unserer Wohnung. Wir haben den Vermieter mehrfach kontaktiert, aber nichts ist passiert. In unserer Wohnung waren es zuletzt nur noch 12 Grad – mit einem zweijährigen Kind ist das nicht zumutbar.»
Die Stadtwerke Dortmund stellten einen Techniker, der die Anlage begutachtete und bestätigte, dass ein größerer Defekt vorliegt. Die vollständige Reparatur werde voraussichtlich zwei bis drei Tage dauern.
Mietervertreter kritisierten, dass die Hausverwaltung trotz mehrfacher Hinweise der Mieter nicht schneller reagiert hatte. «Es ist unverantwortlich, bei diesen Temperaturen die Bewohner tagelang ohne Heizung zu lassen», sagte Mieterbund-Sprecherin Sabine Hellweg.
Die Kosten für die Notunterbringung werden zunächst von der Stadt Dortmund übernommen, sollen aber der Hausverwaltung in Rechnung gestellt werden. Betroffene Mieter können zudem eine Mietminderung geltend machen.
«Solche Vorfälle häufen sich leider in der kalten Jahreszeit», erklärte Bezirksbürgermeister Sascha Hillgeris. «Wir appellieren an alle Vermieter, ihre Heizungsanlagen rechtzeitig zu warten und bei Ausfällen umgehend zu reagieren.»
Die Feuerwehr plant, am Donnerstag erneut nach den Bewohnern zu schauen, die in ihren Wohnungen geblieben sind. Für sie wurden zusätzliche elektrische Heizgeräte bereitgestellt. Die Stadt hat außerdem eine Hotline für betroffene Mieter eingerichtet, die Hilfe oder Beratung benötigen.