Die SGS Essen hat Heleen Jaques zur neuen Cheftrainerin ihres Frauen-Bundesligateams ernannt. Die 36-jährige Belgierin tritt die Nachfolge von Markus Högner an und leitet ab sofort die Geschicke des Ruhrgebietsklubs.
«Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung», erklärte Jaques bei ihrer Vorstellung am Trainingsgelände an der Ardelhütte. «SGS Essen ist ein Verein mit einer besonderen Philosophie und einem klaren Fokus auf die Entwicklung junger Spielerinnen. Diese Arbeit möchte ich fortsetzen und gleichzeitig meine eigenen Ideen einbringen.»
Für die ehemalige belgische Nationalspielerin ist es die erste Station als Cheftrainerin im Profifußball. Zuletzt arbeitete Jaques als Co-Trainerin beim belgischen Verband. Dort sammelte sie wertvolle Erfahrungen im taktischen Bereich und in der Spielerinnenentwicklung.
Abteilungsleiter Markus Gröteke betonte die Vorzüge der neuen Trainerin: «Heleen bringt nicht nur fachliche Kompetenz mit, sondern auch eine klare Vision, wie moderner Frauenfußball aussehen sollte. Ihr internationaler Hintergrund und ihre Erfahrungen als Spielerin auf höchstem Niveau werden unserem Team neue Impulse geben.»
Der Wechsel kommt für viele Beobachter überraschend, da die Saison bereits läuft. Nach Informationen aus Vereinskreisen hatte es jedoch in den vergangenen Wochen unterschiedliche Auffassungen über die sportliche Ausrichtung gegeben. Högner, der das Team seit 2019 in seiner zweiten Amtszeit betreute, verlässt den Verein nach gegenseitigem Einvernehmen.
Die Mannschaft reagierte positiv auf die Neubesetzung. Kapitänin Jacqueline Meißner sagte: «Wir haben Heleen heute kennengelernt und waren sofort von ihrer offenen Art beeindruckt. Sie hat klare Vorstellungen davon, wie sie mit uns arbeiten möchte, und wir sind gespannt auf die kommenden Wochen.»
Jaques steht vor keiner leichten Aufgabe. SGS Essen gehört zu den Traditionsvereinen der Frauen-Bundesliga, verfügt aber über deutlich geringere finanzielle Mittel als die Konkurrenz aus München, Wolfsburg oder Frankfurt. Der Klub hat sich jedoch durch seine exzellente Nachwuchsarbeit einen Namen gemacht.
«Gerade diese Herausforderung reizt mich», betonte die neue Trainerin. «Ich möchte beweisen, dass man auch ohne die großen finanziellen Möglichkeiten erfolgreich sein kann, wenn man klug arbeitet und an die Spielerinnen glaubt.»
Ihr erstes Training leitet Jaques bereits heute Nachmittag. Am kommenden Wochenende steht dann die Bewährungsprobe im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim an. Die Mannschaft steht aktuell im Mittelfeld der Tabelle und will unter der neuen Führung den Anschluss an die obere Tabellenhälfte herstellen.
Die Vereinsführung setzt auf Kontinuität in der Entwicklung, erhofft sich aber durch den Trainerwechsel neue Impulse für die laufende Saison. «Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht», erklärte Abteilungsleiter Gröteke. «Aber wir sind überzeugt, dass Heleen die richtige Trainerin ist, um unseren Weg erfolgreich weiterzugehen.»