Berlin ehrt Altkanzler mit neuer Straße im Regierungsviertel. Die bisherige Adenauerallee zwischen Bundeskanzleramt und Paul-Löbe-Haus heißt ab Herbst Helmut-Kohl-Straße. Diese Entscheidung traf der Senat am Dienstag, 34 Jahre nach der Deutschen Einheit, für die Kohl als Kanzler maßgeblich war.
«Helmut Kohl hat als Kanzler der Einheit Geschichte geschrieben», erklärt Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner. «Mit dieser Straße im Herzen Berlins würdigen wir seine historischen Verdienste.» Die Umbenennung soll im Oktober erfolgen, pünktlich zum Tag der Deutschen Einheit. Die Bundesregierung unterstützt die Entscheidung ausdrücklich.
Anwohner müssen mit Adressänderungen rechnen. Das Bundeskanzleramt und sechs weitere Gebäude sind betroffen. Die Kosten für neue Beschilderung übernimmt der Senat. Als Berlinerin fällt mir auf, wie passend die Lage ist – mit Blick auf den Reichstag, Symbol der wiedervereinigten Hauptstadt.
Die CDU begrüßt die Ehrung ihres früheren Parteivorsitzenden. Kritik kommt hingegen von der Linkspartei, die Kohls wirtschaftspolitische Entscheidungen nach der Wende kritisiert. Die Zeremonie zur Umbenennung wird voraussichtlich mit einem Festakt verbunden. Der «Kanzler der Einheit» erhält damit endlich seinen festen Platz in Berlin, nachdem andere Städte wie Ludwigshafen bereits Straßen nach ihm benannt haben.