Die Düsseldorfer Karnevalswelt trauert um eine prägende Gestalt. Hermann Schmitz, langjähriger Präsident des Karnevalsausschusses Düsseldorf, verstarb kürzlich im Alter von 80 Jahren. Hunderte Karnevalisten nahmen am Freitag in der Basilika St. Margareta in Gerresheim Abschied. Fast jeder dritte aktive Karnevalist der Stadt erwies ihm die letzte Ehre.
Mit bunten Vereinsuniformen und schweren Herzen füllten sie die Kirchenbänke. Der Verstorbene führte den Karnevalsausschuss 33 Jahre lang – eine närrische Zahl, die seine tiefe Verbundenheit zum Brauchtum unterstreicht. «Hermann war nicht nur ein Vorsitzender, er war die Seele des Düsseldorfer Karnevals«, sagte Oberbürgermeister Stephan Keller in seiner bewegenden Ansprache. Schmitz galt als Erneuerer, der Traditionen bewahrte und gleichzeitig moderne Elemente einführte.
In meinen 15 Jahren Berichterstattung über den lokalen Karneval erlebte ich Schmitz stets als jemanden, der Brücken baute – zwischen Vereinen, Generationen und sozialen Schichten. Sein Einsatz für karitative Zwecke bleibt unvergessen. Besonders die Förderung des Nachwuchses lag ihm am Herzen. Sein Nachfolger Lothar Hörning versprach: «Wir werden sein Erbe bewahren und weiterführen.«
Der Düsseldorfer Karneval wird sich verändern müssen ohne seinen «Hermann». Viele Entscheidungen für die kommende Session stehen an. Doch sein Geist wird weiterleben – in jedem «Helau», in jeder Sitzung und jedem Rosenmontagszug durch die Altstadt. Die närrische Seele der Stadt hat einen ihrer treuesten Diener verloren.