Dresden erlebt derzeit eine anhaltende Hitzeperiode, die zur ernsten Gesundheitsgefahr wird. Temperaturen über 30 Grad belasten seit Tagen die Bevölkerung. Der Sächsische Ärztetag warnte gestern eindringlich vor den gesundheitlichen Folgen extremer Hitze. Laut Gesundheitsamt Dresden stieg die Zahl der hitzebedingten Krankenhauseinweisungen um 18 Prozent.
«Die Klimakrise ist längst zur Gesundheitskrise geworden», erklärt Dr. Erik Bodendieck, Präsident der Sächsischen Landesärztekammer. Besonders gefährdet sind Senioren, Kleinkinder und chronisch Kranke. Herzkreislaufprobleme, Dehydrierung und Hitzschlag zählen zu den häufigsten Notfällen. Experten empfehlen ausreichend Flüssigkeit, kühle Räume und Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung.
Die Stadt Dresden reagiert mit erweiterten Öffnungszeiten öffentlicher Brunnen und klimatisierten «Kühloasen» in Einkaufszentren und Bibliotheken. «Wir müssen uns auf häufigere Hitzewellen einstellen», betont Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen. In den Straßen der Neustadt sehe ich selbst, wie erschöpft viele Menschen wirken. Die Eisdielen sind überfüllt, während Parks und Elbwiesen in der Mittagshitze fast menschenleer bleiben.
Mediziner fordern nun einen sachsenweiten Hitzeaktionsplan für Kommunen. Vor allem im Pflegebereich und in Schulen müssen schnell Anpassungen erfolgen. Die derzeitige Hitzewelle verdeutlicht, dass Klimaschutz und Gesundheitsvorsorge untrennbar verbunden sind.