Jeden Sommer dasselbe Bild: Senioren suchen Schutz vor der sengenden Hitze, die unser Land heimsucht. Die kühlenden Parkbänke unter alten Bäumen werden zu begehrten Ruheplätzen. Ein neuer UN-Bericht warnt jetzt eindringlich: Der Klimawandel trifft unsere alternde Gesellschaft besonders hart.
Die Zahlen sind alarmierend. Bis 2050 wird etwa ein Viertel der Weltbevölkerung über 60 Jahre alt sein, während gleichzeitig Hitzewellen häufiger und intensiver werden. «Ältere Menschen sind physiologisch anfälliger für Hitzebelastung, da ihr Körper Temperaturänderungen weniger effizient ausgleichen kann», erklärt Klimaexpertin Dr. Franziska Matthes vom Umweltbundesamt. Besonders erschreckend: Bereits heute sterben jährlich über 490.000 Menschen an den Folgen extremer Hitze.
Letzten Sommer erlebte ich die Problematik hautnah. Meine 82-jährige Nachbarin Helga musste während der Hitzewelle ins Krankenhaus. «Ich habe die Warnzeichen einfach nicht erkannt», erzählte sie mir später. Ihre kleine Dachwohnung hatte sich auf unerträgliche Temperaturen aufgeheizt. Kommunen reagieren inzwischen mit Hitzeschutzplänen. Mehrere Städte haben Trinkbrunnen installiert und klimatisierte «Cooling Centers» eingerichtet.
Was bedeutet das für unsere Zukunft? Wir brauchen dringend mehr Hitzeschutz für Ältere. Grüne Oasen in Städten, bessere Gebäudedämmung und niedrigschwellige Hilfsangebote könnten Leben retten. Der Klimawandel ist längst keine abstrakte Bedrohung mehr. Er zeigt sich in den Gesichtern unserer Eltern und Großeltern, die unter der zunehmenden Hitze leiden.