In Dresden leiden Wohnungslose besonders unter der Sommerhitze. Fast 30 Grad zeigt das Thermometer seit Tagen. Schätzungsweise 400 Menschen leben derzeit auf Dresdens Straßen ohne festen Wohnsitz. Für sie wird die aktuelle Hitzewelle zur gesundheitlichen Gefahr.
Die Stadt Dresden hat daher ihr Hilfsprogramm ausgeweitet. An fünf zentralen Standorten gibt es nun kostenlose Wasserausgaben und schattige Ruhezonen. «Hitzeschutz ist Lebensschutz«, erklärt Sozialbürgermeisterin Sandra Münch. «Wer den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt ist, riskiert Kreislaufprobleme oder schlimmere gesundheitliche Folgen.» Zusätzlich verteilen mobile Teams Sonnenschutzmittel, Kopfbedeckungen und Trinkflaschen in den Stadtteilen Neustadt und Friedrichstadt, wo sich viele Betroffene aufhalten.
Auch die Dresdner Tafel unterstützt die Aktion. «Wir merken, dass mehr Menschen unsere Hilfe suchen», berichtet Leiterin Karin Weber. «Seit letzter Woche haben wir unsere Öffnungszeiten verlängert.» Beim Rundgang durch die Altstadt fällt auf: Die Trinkbrunnen werden gut angenommen. Manche Betroffene kennen die Hilfsangebote jedoch noch nicht.
Die Hitzehilfe soll bis Ende August fortgeführt werden. Die Erfahrungen fließen in ein städtisches Konzept zum Hitzeschutz ein. Dresden zeigt, wie Städte auf den Klimawandel reagieren müssen – besonders für die Schwächsten in unserer Gesellschaft.