Die glühende Stadt atmet schwer. Frankfurt schwitzt bei 37 Grad im Schatten, während Kinder mit Wasserpistolen durch Parks jagen. Hessens Hitzewelle hat uns fest im Griff und fordert erste Konsequenzen. In mehreren Kommunen bleiben Kitas geschlossen – die Temperaturen in den Räumen sind schlicht gesundheitsgefährdend.
«Bei solchen Extremwerten können wir die Sicherheit der Kinder nicht mehr gewährleisten», erklärt Sozialdezernentin Sylvia Weber. In den Gruppenräumen wurden stellenweise über 30 Grad gemessen. Besonders betroffen: ältere Gebäude ohne moderne Klimatechnik. Gestern musste ich selbst erleben, wie mein Neffe enttäuscht vor verschlossenen Türen stand. Seine Kita in Sachsenhausen kapitulierte vor der Hitze.
Die Belastung trifft nicht nur die Kleinen. Seniorenheime kämpfen mit Notfallplänen gegen die Temperaturen. Trinkstationen, verdunkelte Räume und angepasste Mahlzeiten sollen die Bewohner schützen. Der Deutsche Wetterdienst warnt inzwischen vor «extremer Wärmebelastung» und empfiehlt, körperliche Anstrengungen zu vermeiden.
Für Eltern bedeutet die Situation enormen Stress. «Ich musste spontan Urlaub nehmen», erzählt mir eine alleinerziehende Mutter am Mainufer. Die städtischen Notfallbetreuungen sind überlastet. Die Hitzeperiode zeigt deutlich, wie fragil unsere Infrastruktur gegenüber dem Klimawandel ist. Währenddessen diskutiert die Politik über hitzeresistente Baukonzepte für öffentliche Einrichtungen – leider Jahre zu spät für den gegenwärtigen Sommer.