HSV-Aufstieg 2025: Zwischen Jubel und Chaos
Im Volksparkstadion bebte gestern der Boden. Der HSV kehrte nach sieben Jahren Zweitklassigkeit in die Bundesliga zurück. Ein 2:0 gegen Hannover 96 besiegelte den langersehnten Aufstieg. Die Emotionen überschlugen sich – teilweise bedrohlich. Über 220 Ordner konnten kaum verhindern, dass euphorisierte Fans in die Katakomben eindrangen.
Die Szenen nach Abpfiff zeigten die zwei Gesichter des Fußballs. Tausende Fans stürmten den Rasen, feierten mit Spielern und weinten vor Glück. Gleichzeitig drohte die Situation zu eskalieren. «Wir waren auf vieles vorbereitet, aber die Emotionswelle übertraf alles«, erklärte Sicherheitschef Michael Richter. Besonders brenzlig wurde es im Kabinentrakt, wo Anhänger versuchten, zu ihren Idolen vorzudringen.
Die Spieler erlebten den Tag zwischen Freude und Anspannung. «Sieben Jahre haben wir darauf hingearbeitet, jetzt fühlt es sich unwirklich an«, schwärmte Kapitän Sebastian Schonlau mit Tränen in den Augen. Trainer Steffen Baumgart wirkte dagegen besorgt: «Die Fans verdienen diesen Moment, aber Sicherheit geht vor.»
Der Aufstieg markiert das Ende einer schmerzhaften Odyssee für den Traditionsverein. Was 2018 als kurzes Intermezzo gedacht war, entwickelte sich zur quälenden Zweitliga-Ewigkeit. Nun beginnt die Planung für die Erstliga-Rückkehr – mit verstärkten Sicherheitskonzepten. Denn eines zeigte der gestrige Tag: Die Bundesliga bekommt nicht nur einen Traditionsverein zurück, sondern auch eine Fanleidenschaft, die manchmal kaum zu bändigen ist.