Am Bornheimer Hang herrscht angespannte Ruhe. Hugo Ekitiké, der Shootingstar der Eintracht, steht möglicherweise vor dem Absprung. Seine 18 Tore in dieser Saison haben europäische Topklubs auf den Plan gerufen. Besonders bemerkenswert: Alle 123 Minuten trifft der Franzose ins Netz – Bestwert der Frankfurter.
Die Anzeichen für einen Abschied verdichten sich täglich. Sportvorstand Markus Krösche hält sich alle Optionen offen: «Hugo hat sich hervorragend entwickelt, wir wissen um sein Potenzial. Aber wir müssen auch wirtschaftlich denken.» Ein klares Bekenntnis zum Verbleib klingt anders. Aus dem Spielerumfeld sind konkrete Anfragen aus der Premier League durchgesickert. Newcastle United soll bereits 40 Millionen Euro geboten haben.
Im Training beobachte ich eine veränderte Körpersprache bei Ekitiké. Distanzierter, in sich gekehrter wirkt er. Trainer Dino Toppmöller setzt trotzdem auf ihn: «Hugo ist ein Vollprofi, seine Qualität unbestritten. Er konzentriert sich voll auf unsere Ziele.» Der taktische Umbau für die kommende Saison läuft jedoch bereits. Der neue 4-2-3-1-Ansatz könnte auch ohne den Franzosen funktionieren.
Kapitän Sebastian Rode spricht Klartext: «Wenn ein Spieler den nächsten Schritt machen will und die Ablöse stimmt, muss man loslassen können.» Die Adlerträger stehen vor einem heißen Transfersommer. Der mögliche Ekitiké-Abgang würde Mittel für den Kaderumbau freisetzen. Die Frage bleibt: Lässt sich ein solches Talent überhaupt adäquat ersetzen?