Der morgendliche Anblick am Nürnberger Hauptbahnhof hat sich normalisiert. Reisende schlendern entspannter zu ihren Zügen. Nach wochenlangen Umleitungen fahren die ICE-Züge zwischen München und Berlin wieder planmäßig über Nürnberg. Die Sperrung auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung ist seit Montag aufgehoben.
Die Bauarbeiten, die seit dem 11. August den Zugverkehr zwischen Bamberg und Erfurt lahmlegten, sind abgeschlossen. Für Pendler und Reisende bedeutet das: keine Umwege mehr über Würzburg oder Leipzig, keine zusätzlichen Stunden im Zug. Die Deutsche Bahn hat die Gleise zwischen Bamberg und Erfurt erneuert und wichtige Stellwerke modernisiert. Insgesamt flossen 35 Millionen Euro in die Infrastruktur.
«Wir haben die Arbeiten pünktlich abgeschlossen und können den Reisenden nun wieder einen zuverlässigeren Verkehr bieten», erklärt Bahnsprecherin Anja Heidmann. Auf dem Bahnsteig spüre ich die Erleichterung. Marianne Weber, Pendlerin aus Nürnberg, erzählt mir: «Die letzten Wochen waren nervenaufreibend. Jetzt spare ich täglich fast zwei Stunden.»
Der Streckenabschnitt gehört zu den meistgenutzten Fernverkehrsverbindungen in Deutschland. Täglich nutzen etwa 10.000 Reisende die Verbindung zwischen Bayern und der Hauptstadt. Die pünktliche Fertigstellung vor dem Herbstreiseverkehr zeigt: Manchmal klappt es doch mit der Bahn. Für Kulturreisende ist die Normalisierung besonders wichtig – die Berliner Museumsinsel ist jetzt wieder in bequemen vier Stunden erreichbar.