Die Berliner Innenstadt wurde gestern Abend Schauplatz einer Tragödie. Eine 43-jährige Frau verlor ihr Leben, als sie nach dem Aussteigen aus der Tram von einem Auto erfasst wurde. Der Wagen war Teil eines illegalen Straßenrennens auf der Landsberger Allee. Die Frau wurde durch die Wucht des Aufpralls etwa 30 Meter durch die Luft geschleudert. Nach Polizeiangaben ist dies bereits der fünfte tödliche Unfall durch Raser in Berlin in diesem Jahr.
Die zwei beteiligten Fahrzeuge, ein Mercedes und ein BMW, rasten mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit über die vierspurige Hauptverkehrsstraße. Augenzeugen berichteten von einem «ohrenbetäubenden Motorenlärm» kurz vor dem Unfall. «Diese sogenannten Autorennen sind keine Kavaliersdelikte, sondern lebensgefährliche Straftaten«, betont Polizeisprecher Martin Halweg. Der 21-jährige Fahrer des Unfallwagens wurde vorläufig festgenommen, sein Führerschein beschlagnahmt.
Seit meiner Berichterstattung über ähnliche Vorfälle beobachte ich eine zunehmende Verbitterung in den Kiezen. Die Anwohner fühlen sich machtlos gegenüber der nächtlichen Raserei.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Den Fahrer erwartet eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung und verbotenen Kraftfahrzeugrennens. Die Bezirksbürgermeisterin kündigte verstärkte Verkehrskontrollen an. Das Thema Raserei bleibt ein Berliner Dauerbrenner – mit immer wieder tödlichem Ausgang.