Der Ausbau der Chipfabrik von Infineon in Dresden schreitet voran. Ministerpräsident Michael Kretschmer besichtigte gestern die Großbaustelle im Norden der Stadt. Mit Investitionen von fünf Milliarden Euro entsteht hier eines der größten Industrieprojekte Sachsens der letzten Jahrzehnte.
«Dresden festigt seine Position als Europas Mikroelektronik-Zentrum«, erklärte Kretschmer beim Rundgang durch die teils fertigen Produktionshallen. Der Bau liegt trotz der Größe im Zeitplan. Bereits Ende 2025 sollen hier die ersten Chips vom Band laufen. Besonders beeindruckend ist die Dimension des Projekts – die neue Fabrik erstreckt sich über eine Fläche von mehreren Fußballfeldern.
Für die Region bedeutet die Erweiterung etwa 1.000 neue Arbeitsplätze. Infineon-Standortleiter Frank Bösenberg betonte: «Wir suchen nicht nur Ingenieure, sondern Fachkräfte aus allen Bereichen.» Die Dresdner Chip-Industrie verzeichnet seit Jahren einen regelrechten Boom. Man spürt vor Ort, wie sich das Nordgelände zu einem wahren Hightech-Cluster entwickelt.
Die Bedeutung reicht weit über Sachsen hinaus. Mit der Fabrik will Europa unabhängiger von asiatischen Chip-Herstellern werden. «Was hier entsteht, ist nicht weniger als ein Stück digitale Souveränität für Deutschland», so Kretschmer. Die Fertigstellung wird mit Spannung erwartet – nicht nur in der Branche, sondern auch von vielen Dresdnern.