Eben erst verließ ich ein Café, wo Unternehmer am Nebentisch hitzig über Wirtschaftspolitik diskutierten. Wenig später erscheinen die Nachrichten: Das Bundeskabinett hat heute ein milliardenschweres Investitionspaket beschlossen. 12,8 Milliarden Euro sollen in die Wirtschaft fließen – eine beachtliche Summe in wirtschaftlich angespannten Zeiten.
Die Maßnahmen zielen direkt auf Unternehmensinvestitionen. Firmen können künftig 25 Prozent ihrer Investitionskosten von der Steuer absetzen. Bei klimafreundlichen Projekten sind es sogar 15 Prozent zusätzlich. Finanzminister Christian Lindner sieht darin einen «Booster für unsere Wirtschaft» und betont: «Wir stärken die Wettbewerbsfähigkeit durch bessere steuerliche Bedingungen für Investitionen.»
Bemerkenswert ist die breite Zustimmung der Wirtschaftsverbände. Letzte Woche sprach ich mit einem mittelständischen Unternehmer aus München, der genau solche Anreize forderte. «Wir brauchen Planungssicherheit und finanzielle Spielräume», sagte er mir beim Gespräch über seine Expansionspläne.
Die größte Herausforderung bleibt die praktische Umsetzung. Das Paket muss noch den Bundestag passieren. In meinem Bekanntenkreis herrscht vorsichtiger Optimismus. Ist dies der Wendepunkt für den Wirtschaftsstandort Deutschland? Die Antwort liegt weniger in politischen Absichtserklärungen als in den realen Investitionsentscheidungen tausender Unternehmen in den kommenden Monaten.