Die Terrorbedrohung in Berlin hat neue Ausmaße erreicht. Gestern nahmen Spezialkräfte einen 38-jährigen Mann in Berlin fest, der im Auftrag des iranischen Regimes Anschläge auf jüdische Einrichtungen geplant haben soll. Laut Generalbundesanwalt war der Verdächtige bereits seit Oktober 2023 mit den Anschlagsplänen beschäftigt. Die aktuelle Gefährdungslage für jüdische Einrichtungen wurde vom Bundeskriminalamt zuletzt als «abstrakt hoch» eingestuft.
Bernd K., deutscher Staatsangehöriger, soll nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden mögliche Anschlagsziele ausgekundschaftet haben. Die Durchsuchung seiner Wohnung förderte belastendes Material zutage. «Wir nehmen die Bedrohung durch das iranische Regime sehr ernst und schützen jüdisches Leben in Deutschland mit allen rechtsstaatlichen Mitteln«, erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser gestern in einer Pressemitteilung. Der Zentralrat der Juden zeigte sich besorgt, aber auch dankbar für das schnelle Eingreifen der Behörden.
Die Berliner jüdische Gemeinde verstärkt nun ihre Sicherheitsmaßnahmen. Als Berlinerin bemerke ich seit Monaten die erhöhte Polizeipräsenz vor Synagogen und jüdischen Einrichtungen – ein trauriger, aber notwendiger Anblick in unserer Stadt.
Der Verdächtige befindet sich in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Der Fall zeigt, wie die internationalen Konflikte längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen sind. Die Wachsamkeit der Sicherheitsbehörden bleibt unverzichtbar.