Als ich durch die hitzeflirrende Luft am Mainufer stand, spürte ich förmlich die Erschöpfung der Athleten. Der Ironman Frankfurt 2025 wurde zur erwarteten Hitzeschlacht. Patrick Lange, unser zweifacher Hawaii-Champion, kämpfte sich sichtbar gequält als Siebter ins Ziel. Mit 8:14:56 Stunden blieb er weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
«Diese Bedingungen waren brutal. Ich habe alles gegeben, aber der Körper wollte heute einfach nicht», erklärte Lange erschöpft im Zielbereich. Die Thermometer zeigten unbarmherzig 34 Grad, als die Profis die Marathonstrecke in Angriff nahmen. Besonders auf der Laufstrecke sah man Lange leiden. Nach einem soliden Schwimmen und einer starken Radleistung schwanden die Kräfte zusehends. Seine sonst so dynamische Lauftechnik wirkte zunehmend schwerfällig. Mir fiel auf, wie er an jeder Verpflegungsstation zwei Schwämme griff – einen für den Kopf, einen für den Nacken.
Die Frankfurter Stadtkulisse vibrierte dennoch vor Energie. Tausende Zuschauer säumten die Strecke und feuerten die Athleten an. Besonders beeindruckend fand ich einen älteren Herrn mit selbstgebasteltem «Lange läuft länger»-Schild, der unermüdlich applaudierte. Während vorne der Däne Magnus Ditlev mit beeindruckenden 7:52:21 triumphierte, kämpften im Mittelfeld viele Athleten mit Krämpfen und Übelkeit.
Was bleibt, ist Respekt vor jedem, der diese 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen meistert. Für Lange heißt es nun: Regenerieren und neu fokussieren. Die Weltmeisterschaft in Hawaii wartet im Oktober. Dort, wo er schon zweimal triumphierte, will er wieder angreifen. Sport ist eben manchmal wie das Leben – voller unerwarteter Wendungen.