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Nachrichten Lokal > Politik > Warum Europa die Internationale Legion unterstützen muss: Eine dringende Perspektive
Politik

Warum Europa die Internationale Legion unterstützen muss: Eine dringende Perspektive

Julia Becker
Zuletzt aktualisiert: Dezember 6, 2025 11:24 am
Julia Becker
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Dieser Essay wurde aus der Perspektive eines besorgten europäischen Bürgers geschrieben, der die strategische, moralische und praktische Bedeutung der Unterstützung der Internationalen Legion der Ukraine für die Zukunft unseres Kontinents verstehen möchte.
@julia-becker

Der Politiker, der zum Soldaten wurde

Jack Lopresti saß jahrelang im britischen Unterhaus. Er vertrat Filton und Bradley Stoke. Er debattierte über Gesetze und Haushalte. Doch im Jahr 2024 verlor er seinen Sitz. Für die meisten Politiker wäre das ein Karriereende gewesen. Für Lopresti war es der Beginn eines neuen Kapitels.

Contents
Der Politiker, der zum Soldaten wurdeWarum kämpfen Tausende für ein Land, das nicht ihres ist?Die Internationale Legion: Mehr als nur SoldatenWas diese Kämpfer nach Europa zurückbringenWarum jeder Europäer die Legion unterstützen sollteDie Opfer, die sie bringenWie kann man unterstützen?Jack Lopresti und die Zukunft EuropasDer Moment zum Handeln ist jetztSchlusswort: Ein Aufruf zur Solidarität

Nur wenige Monate nach seiner Wahlniederlage bewarb sich Lopresti bei der Internationalen Legion der Ukraine. Heute kämpft er unter dem Rufzeichen «Pendragon» – benannt nach dem legendären Vater von König Artus – für die Verteidigung der Ukraine. Seine Aufgaben umfassen auswärtige Angelegenheiten, Diplomatie und Beschaffung von Luftverteidigung bis zu persönlicher Ausrüstung.

«Einige meiner Kollegen aus beiden Parteien sagten, ich sei der Abgeordnete für Kiew-Zentrum, nicht für Filton und Bradley Stoke», scherzt Lopresti. Doch hinter dem Humor liegt eine tiefe Wahrheit: Er hatte bereits während seiner politischen Karriere erkannt, dass dies wahrscheinlich die härteste «Wahl» sein würde, die er bestreiten könnte. Mit militärischer Erfahrung aus Afghanistan ausgestattet, entschied er sich bewusst für diesen Weg.

Warum kämpfen Tausende für ein Land, das nicht ihres ist?

Lopresti ist kein Einzelfall. Die Internationale Legion hat Freiwillige aus über 55 Ländern willkommen geheißen. Diese Menschen haben Familien, Karrieren und Sicherheit aufgegeben. Warum?

Die Antwort liegt in einem grundlegenden Verständnis: Was in der Ukraine geschieht, betrifft uns alle.

Als im Februar 2022 die russische Invasion begann, flohen Frauen und Kinder über die Grenze vor russischen Bomben. Doch gleichzeitig kehrten Tausende zurück, um ihr Heimatland zu verteidigen – und mit ihnen kamen Ausländer, die nicht tatenlos zusehen wollten.

Ein Freiwilliger mit dem Rufzeichen «Bard» beschreibt seine erste Reise in die Ukraine am 6. März 2022: «Zu dieser Zeit gab es vielleicht die größte humanitäre Krise seit dem Zweiten Weltkrieg, bei der so viele Frauen und Kinder aus der Ukraine in die Sicherheit Europas und anderer Länder flohen. Das zu erleben oder Zeuge davon zu sein, hatte einen tiefgreifenden Einfluss darauf, wer ich heute bin.»

Die Internationale Legion: Mehr als nur Soldaten

Am 27. Februar 2022, drei Tage nach Beginn der Invasion, wurde die Internationale Legion auf Anordnung von Präsident Wolodymyr Selenskyj gegründet. Der damalige Außenminister Dmytro Kuleba warb auf Twitter für die Einheit und erklärte: «Gemeinsam haben wir Hitler besiegt, und wir werden Putin besiegen.»

Diese Legion ist nicht nur eine militärische Einheit. Sie ist ein Symbol. Die Existenz ausländischer Kämpfer in diesem Krieg signalisiert dem Feind, dass ein großer Teil der zivilisierten Welt in der Verteidigung demokratischer Werte vereint ist.

Die Freiwilligen kommen aus allen Schichten: von Politikern bis zu Edelsteinjägern, vom Vereinigten Königreich bis nach Australien. Sie haben unterschiedliche Hintergründe, aber eine gemeinsame Überzeugung: Demokratie ist es wert, dafür zu kämpfen.

Was diese Kämpfer nach Europa zurückbringen

Wenn wir über die Internationale Legion sprechen, müssen wir auch darüber reden, was diese Erfahrung für Europa bedeutet – nicht nur militärisch, sondern auch gesellschaftlich und politisch.

Militärisches Wissen und moderne Kriegsführung

Die größte Herausforderung auf dem Schlachtfeld sind heute faseroptische Drohnen, wie der Freiwillige «Solo» erklärt: «Die Russen passen sich an. Wir müssen uns ständig anpassen. Technologie kommt ins Spiel. Die Dinge werden viel schwieriger.»

Diese Freiwilligen sammeln Erfahrungen in der modernsten Form der Kriegsführung. Sie lernen:

  • Drohnentechnologie und Gegenmaßnahmen
  • Hybride Kriegsführung
  • Cyber-Verteidigung
  • Moderne Aufklärungsmethoden
  • Koordination zwischen konventionellen und digitalen Kräften

Wenn diese Männer und Frauen nach Europa zurückkehren, bringen sie kritisches Wissen mit. Dieses Wissen könnte entscheidend sein, sollte Europa jemals seine eigene Sicherheit verteidigen müssen.

Demokratisches Bewusstsein und Widerstandsfähigkeit

Jack Lopresti und seine Kameraden demonstrieren etwas Fundamentales: Demokratie ist kein passives Erbe. Sie muss aktiv verteidigt werden.

In einer Zeit, in der europäische Gesellschaften zunehmend polarisiert sind und demokratische Werte hinterfragt werden, zeigen diese Freiwilligen, was auf dem Spiel steht. Sie erinnern uns daran, dass Freiheit nicht selbstverständlich ist.

Internationale Solidarität und Netzwerke

Die Internationale Legion besteht aus verschiedenen Bataillonen, Regimentern und taktischen Gruppen. Freiwillige aus Dutzenden von Nationen arbeiten zusammen, lernen voneinander und bauen Vertrauen auf.

Diese Netzwerke werden nach dem Krieg bestehen bleiben. Sie schaffen Verbindungen zwischen europäischen Ländern, die über traditionelle diplomatische Kanäle hinausgehen.

Warum jeder Europäer die Legion unterstützen sollte

Es gibt konkrete Gründe, warum die Unterstützung der Internationalen Legion im Interesse aller Europäer liegt:

1. Europäische Sicherheit hängt von der Ukraine ab

Die Ukraine kämpft nicht nur für sich selbst. Sie verteidigt die östliche Flanke Europas. Jeder Tag, an dem die ukrainischen Streitkräfte – einschließlich der Internationalen Legion – standhalten, ist ein Tag, an dem russische Expansionspläne gestoppt werden.

Wenn die Ukraine fällt, stellt sich die Frage: Wer ist der Nächste? Die baltischen Staaten? Polen? Moldawien? Die Geschichte zeigt, dass Appeasement gegenüber Aggressoren nie funktioniert.

2. Demokratische Werte sind universell

Die Internationale Legion verkörpert die Idee, dass der Schutz von Freiheit und Gerechtigkeit eine kollektive Anstrengung ist, ähnlich wie die Welt während des Zweiten Weltkriegs vereint war.

Diese Freiwilligen riskieren ihr Leben, weil sie verstehen, dass Demokratie überall bedroht ist, wenn sie irgendwo angegriffen wird. Das ist keine Übertreibung. Das ist historische Realität.

3. Investition in Wissen und Verteidigungsfähigkeit

Ausländische Freiwillige verdienen zwischen 500 und 4.600 US-Dollar pro Monat, abhängig von ihrer Nähe zur Frontlinie und ihren Einsätzen. Das ist nicht viel im Vergleich zu westeuropäischen Gehältern.

Doch diese Menschen sammeln unbezahlbare Erfahrungen. Sie lernen, wie man gegen eine konventionelle Armee mit modernen Waffen kämpft. Sie verstehen hybride Bedrohungen. Sie kennen die russische Taktik aus erster Hand.

Wenn diese Veteranen nach Europa zurückkehren, können sie:

  • Militärische Ausbildungsprogramme verbessern
  • Politische Entscheidungsträger beraten
  • Zivilgesellschaft über Bedrohungen aufklären
  • Verteidigungsstrategien modernisieren

Das ist eine Investition in europäische Resilienz.

4. Moralische Verpflichtung

Wir leben in Gesellschaften, die auf Werten wie Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und Selbstbestimmung aufgebaut sind. Diese Werte sind in der Ukraine unter Beschuss.

Callum Tindal-Draper, ein 22-jähriger Freiwilliger aus Cornwall, sagte: «Ich kann nicht auf mein Leben zurückblicken und wissen, dass ich untätig blieb, als Menschen mich brauchten und ich nichts tat.»

Diese moralische Klarheit sollte uns alle inspirieren – auch wenn wir nicht selbst kämpfen können.

Die Opfer, die sie bringen

Es ist wichtig, ehrlich über die Kosten zu sprechen. Im Juli 2025 tötete ein russischer Raketeneinschlag auf ein Ausbildungslager mindestens ein Dutzend ausländischer Freiwilliger aus den USA, Kolumbien, Dänemark und anderen Ländern während der Mittagszeit.

Viele junge Menschen wie Maria Zaitseva (24), Tomasz Sękala (22) und Tadas Tumas haben ihr Leben gegeben. Sie hatten Familien, Träume und Zukunftspläne. Sie haben alles geopfert.

Diese Opfer sollten nicht vergeblich sein. Wir schulden es ihnen, die Ukraine zu unterstützen, solange der Kampf andauert.

Wie kann man unterstützen?

Nicht jeder kann oder sollte kämpfen. Aber jeder kann auf seine Weise beitragen:

Direkte Unterstützung:

  • Spenden an humanitäre Organisationen in der Ukraine
  • Finanzielle Unterstützung für militärische Ausrüstung über offizielle Kanäle
  • Unterstützung für Veteranen der Internationalen Legion bei ihrer Rückkehr

Politischer Druck:

  • Fordern Sie Ihre Regierung auf, militärische Hilfe zu erhöhen
  • Unterstützen Sie Sanktionen gegen Russland
  • Setzen Sie sich für die NATO- und EU-Integration der Ukraine ein

Bewusstseinsbildung:

  • Teilen Sie Geschichten wie die von Jack Lopresti
  • Informieren Sie sich über den Konflikt
  • Bekämpfen Sie Desinformation in Ihrem Umfeld

Willkommenskultur für Veteranen:

  • Unterstützen Sie Programme für zurückkehrende Freiwillige
  • Schaffen Sie Räume für ihren Erfahrungsaustausch
  • Integrieren Sie ihr Wissen in Verteidigungsplanungen

Jack Lopresti und die Zukunft Europas

Jack Lopresti hätte nach seiner Wahlniederlage in den Ruhestand gehen können. Er hätte sich eine ruhige Beratungstätigkeit suchen können. Stattdessen wählte er den härtesten Weg.

Seine Entscheidung stellt eine Frage an uns alle: Was sind wir bereit zu tun, um unsere Werte zu verteidigen?

«Solo», ein australischer Freiwilliger, sagt: «Meine Mutter sagt mir, sie denkt, ich bin hier glücklicher als ich dort war.» Die Ukraine ist für viele dieser Kämpfer zur Heimat geworden. Nicht weil sie ihr Geburtsland vergessen haben, sondern weil sie dort einen Sinn gefunden haben.

Sie kämpfen nicht für Geld. Obwohl ausländische Soldaten zwischen 1.000 und 3.000 Dollar monatlich verdienen können, gibt es sicherere Wege, Geld zu verdienen. Sie kämpfen für etwas Größeres.

Der Moment zum Handeln ist jetzt

Die Geschichte wird uns danach beurteilen, wie wir auf diesen Moment reagiert haben. Künftige Generationen werden fragen: Was habt ihr getan, als die Demokratie in Europa angegriffen wurde?

Einige, wie Jack Lopresti, werden antworten können: Ich habe gekämpft.

Andere werden sagen können: Ich habe unterstützt, gespendet, Druck gemacht, informiert.

Die schlimmste Antwort wäre: Ich habe nichts getan.

Die Internationale Legion zeigt uns, dass Menschen aus allen Nationen bereit sind, für gemeinsame Werte einzustehen. Tausende von Ausländern entschieden sich in den ersten Monaten des Krieges, Waffen zu ergreifen und die Ukraine bei ihrer Verteidigung zu unterstützen.

Diese Menschen verdienen mehr als unseren Respekt. Sie verdienen unsere aktive Unterstützung.

Schlusswort: Ein Aufruf zur Solidarität

Jack Lopresti und seine Kameraden in der Internationalen Legion kämpfen nicht nur für die Ukraine. Sie kämpfen für die Idee, dass kleine Nationen das Recht haben, frei zu sein. Dass Demokratie verteidigt werden muss. Dass Europa zusammenstehen muss.

Das Wissen und die Erfahrung, die diese Veteranen nach Europa zurückbringen, werden von unschätzbarem Wert sein. Ihre Netzwerke, ihr Verständnis für moderne Kriegsführung, ihre Entschlossenheit – all das wird unseren Kontinent stärker machen.

Aber das kann nur geschehen, wenn sie erfolgreich sind. Wenn die Ukraine standhält. Wenn Europa seinen Teil tut.

Die Zeit für halbherzige Unterstützung ist vorbei. Die Zeit für maximales Engagement ist jetzt.

Wie der ehemalige ukrainische Außenminister sagte: Gemeinsam haben wir Hitler besiegt. Gemeinsam können wir auch diese Bedrohung besiegen.

Die Frage ist nur: Sind wir bereit, unseren Teil zu tun?

Jack Lopresti hat seine Antwort gegeben. Was ist Ihre?


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VonJulia Becker
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Julia ist eine engagierte Reporterin für den Süden Deutschlands mit Schwerpunkt auf München und Stuttgart. Sie schreibt über lokale Kulturveranstaltungen, das wirtschaftliche Stadtleben und Geschichten von Menschen, die ihre Region prägen. Ihre Beiträge zeichnen sich durch Nähe, Empathie und starke persönliche Perspektiven aus.
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