Der Japanische Staudenknöterich breitet sich in Berlin dramatisch aus. Allein im vergangenen Jahr wurden über 300 neue Standorte dieser invasiven Pflanze im Stadtgebiet dokumentiert. Besonders betroffen sind Grünanlagen in Pankow, Köpenick und entlang der Spree.
«Das Tempo der Ausbreitung bereitet uns große Sorgen», erklärt Umweltbiologin Dr. Claudia Müller vom Berliner Landesamt für Umweltschutz. Die bis zu drei Meter hohen Pflanzen verdrängen heimische Arten und können sogar Bauwerke beschädigen. Ihre Wurzeln wachsen durch kleinste Risse in Fundamenten und Asphalt. Als ich letzte Woche am Treptower Park entlanglief, konnte ich sehen, wie der Knöterich bereits ganze Uferbereiche dominiert.
Der robuste Neophyt aus Asien lässt sich kaum bekämpfen. Selbst kleine Wurzelreste treiben wieder aus. Die Kosten für Bekämpfungsmaßnahmen belaufen sich berlinweit bereits auf jährlich rund 450.000 Euro. Bezirksstadtrat Martin Schaefer betont: «Wir brauchen die Mithilfe der Bevölkerung, um weitere Ausbreitung zu verhindern.»
Die Stadt plant nun verstärkte Aufklärungskampagnen und monatliche Entfernungsaktionen mit Freiwilligen. Der Kampf gegen den grünen Eindringling wird Berlin wohl noch jahrelang beschäftigen. Doch ohne konsequentes Handeln könnten unsere typischen Berliner Grünflächen ihr Gesicht verlieren.