Unerschrockene Aufstiegsansage aus dem Betzenberg
Im Schatten des Betzenbergs braut sich etwas zusammen. Kapitän Jean Zimmer hat vor dem entscheidenden Relegationsrückspiel in Köln klare Worte gefunden. «Wir wollen keinen Platzsturm in Köln erleben», sagte der 30-Jährige mit unbeirrbarer Entschlossenheit. Nach dem 0:0 im Hinspiel steht der 1. FC Kaiserslautern vor einer historischen Chance.
Die roten Teufel präsentierten sich im ersten Duell gegen den Bundesligisten erstaunlich selbstbewusst. Köln wirkte verunsichert, Lautern dagegen griffig. «Wir haben bewiesen, dass wir mithalten können», betont Zimmer. Der Außenverteidiger verkörpert die Mentalität, die die Pfälzer diese Saison auszeichnet. Trainer Friedhelm Funkel hat dem Team neues Leben eingehaucht. Besonders beeindruckend war die Defensivleistung vor 49.327 frenetischen Fans. Keine einzige Großchance ließ die FCK-Abwehr zu.
Die Stimmung im Lauterer Lager könnte kaum besser sein. Während der Effzeh mit dem Rücken zur Wand steht, reist der Zweitligist ohne Druck nach Köln. «Wir haben nichts zu verlieren», erklärt Zimmer. Diese Freiheit könnte zum entscheidenden Faktor werden. Als ich die Spieler nach dem Abschlusstraining beobachtete, war die Lockerheit greifbar. Kein verbissenes Gesicht, sondern konzentrierte Vorfreude.
Der FCK steht vor seiner möglichen Bundesliga-Rückkehr nach sieben Jahren. Die Pfalz fiebert, der Betzenberg bebt. Köln dagegen kämpft verzweifelt gegen den Fall ins Unterhaus. Zimmer und seine Teamkollegen wittern ihre Chance. Sollte dem Traditionsverein tatsächlich der Coup gelingen, würde der Fußball einmal mehr beweisen: Wer an sich glaubt, kann Geschichte schreiben.