An der Düsseldorfer Arena tobt ein Sturm der Entrüstung. Die Nachricht vom Wechsel des isländischen Talents Hákon Arnar Haraldsson zu Erzrivale 1. FC Köln trifft Fortunas Fans ins Mark. Nach nur einer Saison verlässt der 21-Jährige die Rheinländer für eine kolportierte Ablösesumme von etwa 2,5 Millionen Euro – ausgerechnet zum Erzfeind ins 40 Kilometer entfernte Köln.
«Es ist wie ein Schlag ins Gesicht», berichtet Fanclub-Vorstand Michael Kremer beim Heimspiel gegen Elversberg. Die Stimmung auf den Rängen schwankt zwischen Fassungslosigkeit und Wut. Besonders der Zeitpunkt des Transfers nach dem knapp verpassten Bundesliga-Aufstieg schmerzt. In sozialen Netzwerken überbieten sich Anhänger mit Unverständnis. «Vom Publikumsliebling zum Judas in einer Transferperiode», fasst ein Fan die Gefühlslage zusammen. Der Mittelfeldstratege hatte sich mit seiner Spielintelligenz und sieben Scorerpunkten in die Herzen der Fortuna-Anhänger gespielt. Nun folgt die bittere Enttäuschung. Besonders die Heimlichkeit der Verhandlungen stößt sauer auf. Sportvorstand Klaus Allofs zeigt Verständnis für den Unmut: «Wir hätten ihn gerne gehalten, aber wirtschaftliche Realitäten zwingen manchmal zu unpopulären Entscheidungen.«
Die Rivalität zwischen den rheinischen Clubs hat eine lange Geschichte. Spielerwechsel zwischen beiden Vereinen sind selten und emotional aufgeladen. Während die Geißböcke sich über einen Transfercoup freuen, bleibt in Düsseldorf die Frage: Wie füllt man die Lücke, die der Isländer hinterlässt? Fortuna muss schnell reagieren – sportlich wie emotional. Denn Derbyspiele haben nun zusätzlichen Zündstoff bekommen.