Das Transferpoker um Jonathan Tah nimmt eine überraschende Wendung. Vor der prall gefüllten Südtribüne des Signal Iduna Parks bewies der Nationalspieler gestern wieder seine Klasse. Bei Leverkusens 1:1 gegen Dortmund überragte er mit 93% gewonnenen Zweikämpfen – Bestwert aller Abwehrspieler. Doch seine Zukunft scheint nicht mehr in der BayArena zu liegen.
Die Zeichen verdichten sich: Bayern München statt FC Barcelona könnte Tahs neue Heimat werden. «Ich konzentriere mich jetzt nur auf die Saison mit Bayer», erklärte der 28-Jährige ausweichend in der Mixed Zone. Sein Vertrag läuft 2024 aus. Eine Verlängerung gilt als unwahrscheinlich. Die Bayern sehen in ihm den idealen Partner für Dayot Upamecano. Besonders Max Eberl soll vom Confed-Cup-Sieger überzeugt sein.
Bayerns Sportvorstand hat die Personalie zur Chefsache erklärt. Die geforderte Ablösesumme von etwa 25 Millionen Euro scheint vertretbar. Barcelona, lange als Favorit gehandelt, kämpft mit Finanzproblemen. «Er bringt alles mit für den nächsten Karriereschritt», lobt TV-Experte Lothar Matthäus.
In der Allianz Arena könnte Tah eine neue Ära einleiten. Die Münchner Defensive offenbarte zuletzt immer wieder Schwächen. Ich sah beim letzten Bayern-Spiel, wie dringend ein Stabilisator vom Kaliber Tah benötigt wird. Die kommenden Wochen werden entscheidend. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann der Deal verkündet wird. Für die Bundesliga wäre es ein starkes Signal, dass Top-Talente im Land bleiben.