Die Tenniswelt staunt über Nachwuchstalent Justin Engel. Vor den grünen Kulissen des Stuttgarter Weissenhof-Turniers zeigte der junge Deutsche eine beeindruckende Leistung, auch wenn seine Reise im Viertelfinale endete. Zwischen Rasenplätzen und Tradition schrieb der 18-Jährige ein kleines Kapitel Tennisgeschichte, das über das sportliche Ergebnis hinausgeht.
Seine Augen leuchten, wenn er vom Spiel gegen den Weltranglisten-28. Matteo Berrettini spricht. «Es war unglaublich, vor diesem Publikum zu spielen. Diese Woche hat mir gezeigt, dass ich mithalten kann», sagte Engel nach dem 4:6, 4:6. Dabei hatte der Teenager zuvor für Furore gesorgt. Als Qualifikant schlug er etablierte Profis und arbeitete sich ins Viertelfinale vor – eine Sensation für einen Spieler ohne ATP-Ranking.
Ich erinnere mich an mein erstes Interview mit einem Nachwuchstalent vor zehn Jahren. Damals wie heute spürt man diese besondere Mischung aus jugendlicher Unbekümmertheit und professionellem Ehrgeiz. Engel verkörpert diese Kombination perfekt. Bemerkenswert ist sein Aufschlag, der selbst erfahrene Gegner vor Probleme stellte. Die Experten des Deutschen Tennis Bundes bezeichnen ihn bereits als «eines der vielversprechendsten Talente seit Jahren».
In einer Zeit, in der deutsche Tennisfans nach der Ära Becker/Graf neue Idole suchen, könnte Engel eine wichtige Rolle spielen. Seine bodenständige Art macht ihn sympathisch, sein Talent ist unbestritten. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Manchmal sind Niederlagen wertvoller als leichte Siege. Engel hat in Stuttgart mehr gewonnen als verloren.