Der Wahnsinn von Turin – BVB ringt Juventus spektakuläres 4:4 ab
Im Stadion bebte der Boden, als die letzte Minute der Nachspielzeit die unglaubliche Wendung brachte. Dortmunds Jamie Bynoe-Gittens erzielte den 4:4-Ausgleich gegen Juventus Turin und krönte damit einen der denkwürdigsten Champions-League-Abende der jüngeren Vergangenheit. Selten sah man so viele Emotionsschübe in nur 90 Minuten – ein Spiel, das die Statistiker beschäftigen wird: Acht Tore, vier Führungswechsel und 37 Torschüsse.
Die erste Halbzeit gehörte klar den Gastgebern. Juventus spielte wie entfesselt, nutzte jede Lücke in der wackeligen BVB-Defensive. Dusan Vlahovic glänzte mit einem Doppelpack, Timothy Weah legte das 3:1 nach. «Wir waren zu passiv, haben die Zweikämpfe nicht angenommen», kritisierte Trainer Nuri Sahin später. Doch was nach der Pause folgte, sprengte alle Erwartungen. Dortmund kehrte wie verwandelt zurück. Füllkrug verkürzte, Can traf per Elfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
Die Dortmunder Fans im Gästeblock sorgten für Gänsehautmomente. «Ihre Unterstützung hat uns getragen», schwärmte Kapitän Emre Can. Als Juventus durch Conceiçao erneut in Führung ging, schien die Partie entschieden. Doch der BVB zeigte Mentalität. In den Gesichtern der Spieler stand die pure Entschlossenheit, als Bynoe-Gittens den Ball in der 95. Minute ins Netz jagte.
Dieser Punkt könnte Gold wert sein für Dortmunds Ambitionen in der Königsklasse. Die Charakterstärke nach dem Rückstand spricht für das Team. Nächste Woche wartet Sturm Graz – doch der Nachhall dieses epischen Abends in Turin wird noch lange zu spüren sein. In solchen Nächten zeigt sich, warum wir den Fußball so lieben.