Die Debatte um ein israelisches Raketenabwehrsystem für Berlin nimmt Fahrt auf. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat sich nun klar positioniert und fordert besseren Schutz für die Hauptstadt. Nach Angaben der Berliner Sicherheitsbehörden gab es seit Oktober 2023 über 320 sicherheitsrelevante Vorfälle mit Bezug zum Nahost-Konflikt in der Stadt.
«Wir müssen unsere Hauptstadt besser schützen», erklärte Wegner gestern im Abgeordnetenhaus. «Ein System wie der Iron Dome könnte ein wichtiger Baustein unserer Sicherheitsarchitektur werden.» Die Diskussion wurde durch den eskalierenden Konflikt im Nahen Osten und zunehmende Bedrohungsszenarien für europäische Hauptstädte ausgelöst. Sicherheitsexperten sehen technische Herausforderungen bei der Umsetzung. «Ein Abwehrsystem nach israelischem Vorbild ist nicht einfach übertragbar auf urbane Räume wie Berlin», warnt Prof. Klaus Müller vom Berliner Institut für Sicherheitspolitik.
Als Berlinerin fällt mir auf, wie sehr das Sicherheitsgefühl in unseren Kiezen sich verändert hat. Die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger, unterstützt die Initiative: «Wir müssen neue Wege gehen, um unsere Bürger zu schützen, ohne Panik zu schüren.»
Die Kosten für ein solches System werden auf mindestens zwei Milliarden Euro geschätzt. Experten rechnen mit einer Vorlaufzeit von drei bis fünf Jahren für die Installation. Die Debatte zeigt, wie sehr sich Sicherheitsfragen in unserer Stadt gewandelt haben – von der geteilten Stadt zum möglichen Ziel internationaler Bedrohungen.