In Radebeul entsteht ein neues Kapitel für das beliebte Karl-May-Museum. Gestern wurde der Grundstein für den 8,6-Millionen-Euro-Neubau gelegt. Fast 70 Prozent der Besucher reisen aus anderen Bundesländern an, um in die Welt des berühmten Schriftstellers einzutauchen.
Die Bauarbeiten sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Das neue Gebäude wird moderne Ausstellungsflächen bieten und die historische Villa «Shatterhand» ergänzen. «Mit diesem Neubau bewahren wir nicht nur Karl Mays Erbe, sondern schaffen auch einen zeitgemäßen Ort der Begegnung mit seiner Literatur», erklärte Museumsdirektor Christian Wacker bei der Grundsteinlegung. Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch betonte die Bedeutung des Museums als kulturelles Aushängeschild für die Region.
Als regelmäßige Besucherin der Karl-May-Festspiele finde ich besonders bemerkenswert, wie die Planung die Verbindung zwischen dem historischen Erbe und modernen museumspädagogischen Konzepten herstellt. Die charakteristischen Elemente des «Wilden Westens» sollen behutsam in die neue Architektur integriert werden.
Das erweiterte Museum wird Radebeul noch stärker als Kulturstandort positionieren. Bereits jetzt ziehen die jährlichen Festspiele und das Museum zahlreiche Touristen an. Wenn alles nach Plan läuft, können Besucher ab Frühjahr 2026 auf Winnetous Spuren durch moderne Räume wandeln – ein Stück sächsische Literaturgeschichte mit neuem Glanz.