Der digitale Neuanfang hat jetzt ein Gesicht – und ein Team. Der frischgebackene Digitalminister Karsten Wildberger präsentierte vergangene Woche seine Vision für das neu geschaffene Ministerium. Die Website ist online, sein Kernteam steht. Deutschland bekommt endlich eine zentrale Anlaufstelle für alles Digitale.
In der Berliner Pressekonferenz wirkte Wildberger fokussiert und entschlossen. Der ehemalige Ceconomy-Chef bringt Wirtschaftserfahrung mit, die im politischen Berlin selten ist. Das siebenköpfige Kernteam vereint Digitalexperten aus Wirtschaft und Verwaltung. Besonders bemerkenswert: Fünf der sieben Schlüsselpositionen sind mit Frauen besetzt – ein klares Signal für Diversität im Techsektor.
«Wir müssen schneller werden und gleichzeitig alle mitnehmen», betonte Wildberger beim offiziellen Start. Sein pragmatischer Ansatz scheint Früchte zu tragen. Innerhalb weniger Tage hat das Ministerium bereits konkrete Maßnahmen für die digitale Transformation des öffentlichen Dienstes vorgestellt. Als ich die neue Website besuchte, fiel mir die ungewöhnlich nutzerfreundliche Navigation auf – ein erfrischendes Novum für Behördenportale.
Die Herausforderungen sind immens. Deutschland hinkt bei der Digitalisierung hinterher. Laut aktuellem Digital Economy and Society Index belegt die Bundesrepublik nur Platz 13 in Europa. Wildbergers ministeriumsübergreifender Ansatz könnte den Durchbruch bringen. Vielleicht erleben wir ja tatsächlich eine digitale Zeitenwende, statt nur darüber zu reden.