Article – Das Jugendamt Dortmund fordert von einer fünfköpfigen Familie 2.200 Euro Kita-Gebühren nachträglich ein. Die Eltern müssen für zwei Jahre nachzahlen, weil sie ihr Einkommen falsch angegeben hatten. Fast jeder zehnte Dortmunder Kita-Haushalt muss mit Nachforderungen rechnen, wie aktuelle Zahlen der Stadt zeigen.
Die betroffene Familie aus Dortmund-Hörde hatte ihr monatliches Einkommen um etwa 600 Euro zu niedrig angesetzt. Ein Fehler, der ihnen nun teuer zu stehen kommt. «Wir prüfen in regelmäßigen Abständen alle Einkommensangaben», erklärt Jugendamtsleiter Markus Kowalski. «Die Nachforderungen ergeben sich meist aus unvollständigen Angaben oder Berechnungsfehlern der Eltern.» Die Summe müsse innerhalb von vier Wochen beglichen werden, Ratenzahlungen seien aber möglich.
Als langjährige Beobachterin der Dortmunder Kita-Landschaft fällt mir auf: Die Verunsicherung bei Eltern wächst. Besonders Selbstständige und Familien mit schwankendem Einkommen tun sich schwer mit der korrekten Berechnung. Der städtische Elternbeirat kritisiert das Vorgehen als zu bürokratisch. «Viele Familien verstehen das komplizierte Berechnungsverfahren nicht», sagt Beiratsvorsitzende Melanie Sommer.
Die Stadt Dortmund plant nun eine Informationsoffensive zum Thema Kita-Gebühren. Künftig sollen Online-Rechner und mehrsprachige Erklärvideos helfen, teure Nachzahlungen zu vermeiden. Eines bleibt klar: Wer seine Einkommensverhältnisse verschleiert, muss mit Konsequenzen rechnen.