Letzte Nacht färbten Aktivisten der Gruppe «Letzte Generation» eine Straßenkreuzung in Berlin-Mitte pink. Etwa 60 Demonstranten blockierten gegen 19 Uhr die Kreuzung Unter den Linden/Friedrichstraße mit bemalten Fahrrädern. Die Polizei bestätigte den Einsatz und nahm 33 Personen vorübergehend fest. Laut Verkehrsinformationszentrale führte die Aktion zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Zentrum.
Die Klimaaktivisten nutzten wasserlösliche Farbe, um auf ihre Forderung nach einem verbindlichen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2030 aufmerksam zu machen. «Mit bunten Farben wollen wir zeigen, dass eine andere Welt möglich ist», erklärte Sprecherin Carla Hinrichs. Die Gruppe kritisiert die Bundesregierung für unzureichende Klimaschutzmaßnahmen. Autofahrer reagierten mit gemischten Gefühlen. Während manche hupend protestierten, zeigten andere Verständnis. Als langjährige Beobachterin solcher Aktionen fällt mir auf, dass die Protestformen kreativer werden, während die Geduld vieler Berliner schwindet.
Die Stadtreinigung begann noch am Abend mit der Entfernung der Farbe. Berlins Innensenatorin Iris Spranger verurteilte die Aktion als «gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr». Die Gruppe kündigte weitere Proteste an. Die Diskussion um wirksamen Klimaschutz und angemessene Protestformen bleibt in der Hauptstadt hitzig – mit pinken Fahrrädern als neuem Symbol im Stadtbild.