Die Hamburger haben entschieden: Klimaneutralität bis 2040. Bei der Volksabstimmung am vergangenen Sonntag stimmten 58 Prozent der Wähler für den ehrgeizigen Plan. Etwa 446.000 Hamburgerinnen und Hamburger setzten ein klares Zeichen für den Klimaschutz in der Hansestadt, wie das Statistische Amt Nord mitteilte.
In der Hafenstadt herrscht nun Aufbruchstimmung. Der Senat muss das Klimaschutzgesetz verschärfen und konkrete Maßnahmen umsetzen. «Hamburg steht vor einer Mammutaufgabe, aber wir haben jetzt die Chance, Vorreiter beim Klimaschutz zu werden«, erklärt Umweltsenator Jens Kerstan. Die Verkehrswende soll beschleunigt werden, mit mehr Radwegen und besseren öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch der Ausbau von Solaranlagen auf Hamburger Dächern wird vorangetrieben. Bei meinem Spaziergang durch Ottensen sehe ich bereits viele neue Photovoltaikanlagen – ein Trend, der sich verstärken dürfte.
Die Wirtschaft reagiert gemischt. Die Handelskammer warnt vor übereilten Maßnahmen, während innovative Unternehmen wie Goodenergy Chancen sehen. Zudem müssen etwa 100.000 Wohnungen energetisch saniert werden. Für ältere Gebäude in Eimsbüttel oder Winterhude keine leichte Aufgabe.
Die Klimaneutralität wird Hamburg verändern. Verkehr, Wohnen, Industrie – alle müssen umdenken. Wie teuer das wird, ist noch unklar. Aber eines ist sicher: Der Volkswille hat gesprochen, und die Elbmetropole nimmt Kurs auf eine grünere Zukunft.