Die Berliner Polizei hat gestern eine geplante Blockadeaktion der Klimaprotestgruppe «Neue Generation» verhindert. Etwa 30 Aktivisten wollten nachts eine große Druckerei am Stadtrand besetzen. Laut Polizeisprecherin Marion Hoffmann konnten die Beamten durch Hinweise aus Sozialen Medien rechtzeitig einschreiten. In Berlin haben solche Klimaproteste seit Jahresbeginn um fast 40 Prozent zugenommen.
Die Aktivisten hatten offenbar geplant, die Auslieferung mehrerer Tageszeitungen zu blockieren. Vor Ort fanden die Einsatzkräfte Transparente und Klebstoff. «Wir respektieren das Demonstrationsrecht, aber nicht auf Kosten der Pressefreiheit«, erklärte Bezirksbürgermeister Klaus Weber. Die «Neue Generation» begründet ihre Aktionen mit der unzureichenden Berichterstattung über die Klimakrise in deutschen Medien.
Als Anwohnerin des Industriegebiets beobachte ich seit Monaten die zunehmenden Sicherheitsmaßnahmen rund um kritische Infrastruktur. Die Stimmung zwischen Umweltschützern und Behörden wird spürbar angespannter.
Die verhinderte Aktion zeigt den wachsenden Konflikt zwischen Klimaaktivismus und öffentlicher Ordnung in unserer Stadt. Die Polizei kündigte verstärkte Präsenz bei künftigen Protesten an. Was bleibt, ist die Frage: Wie findet unsere Gesellschaft einen Weg, berechtigte Klimasorgen zu adressieren, ohne dass der gesellschaftliche Dialog abbricht? Die Berliner Klimaschutzbewegung steht am Scheideweg.