Die aktuellen Maßnahmen zum Klimaschutz reichen nicht aus, warnt eine neue Studie der Universität Hamburg. Fast 85 Prozent der befragten Experten sehen eine große Lücke zwischen politischen Versprechen und tatsächlichen Handlungen. Die Untersuchung zeigt, dass Hamburg seine Klimaziele ohne drastische Änderungen verfehlen wird.
«Wir stehen vor einer dramatischen Diskrepanz zwischen Klimarhetorik und konkreten Maßnahmen», erklärt Professor Martin Weber vom Centrum für Erdsystemforschung. Die Politik reagiere zu langsam auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Besonders im Verkehrssektor und bei der energetischen Sanierung von Gebäuden bestehen massive Defizite. Bei meinen Gesprächen mit Hamburger Bürgern spüre ich die wachsende Ungeduld gegenüber politischen Verzögerungen.
Die Studie empfiehlt einen verbindlichen Fahrplan mit jährlichen Überprüfungen der Klimaziele. Zudem fordert sie mehr Bürgerbeteiligung bei klimarelevanten Entscheidungen. Das könnte die Akzeptanz unpopulärer Maßnahmen erhöhen. Die kommenden zwei Jahre werden entscheidend sein, ob Hamburg seine Klimaziele noch erreichen kann. Die Wissenschaftler betonen: Wer jetzt nicht handelt, verschiebt die Probleme nur – und macht sie teurer.