Der Blick aus meinem Fenster heute Morgen irritierte mich. Nebelschwaden krochen über die Landschaft, wo gestern noch sommerliche Hitze herrschte. Diese Wetterkapriolen sind längst keine Seltenheit mehr. Der Klimawandel hat unsere Region fest im Griff und verändert nicht nur unseren Alltag, sondern könnte das Gesicht Kölns und des Oberbergischen grundlegend umgestalten.
Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung zeichnen beunruhigende Szenarien. Wenn wir den globalen Temperaturanstieg nicht auf unter zwei Grad begrenzen, könnte Köln in ferner Zukunft tatsächlich Küstenstadt werden. «Bei ungebremsten Emissionen würde der Meeresspiegel über Jahrhunderte um mehrere Meter steigen», erklärt Klimaforscher Dr. Markus Schmidt. In Oberberg beobachte ich seit Jahren die Veränderungen: Wälder, die unter Trockenheit leiden, Bäche, die im Sommer versiegen, dann wieder Starkregen, der Straßen flutet.
Vergangenen Sommer stand ich auf dem Domplatz, 38 Grad, kein Schatten weit und breit. Eine ältere Dame sank neben mir auf eine Bank. «Früher gab’s sowas nicht», sagte sie kopfschüttelnd. In diesen Momenten wird der Klimawandel greifbar, nicht als abstrakte Kurve auf Wissenschaftsgrafiken.
Die gute Nachricht: In beiden Regionen entstehen beeindruckende Initiativen. Köln plant mehr Stadtgrün, Oberberg setzt auf klimaresistente Wälder. Der Klimawandel ist da, aber wir können seine Auswirkungen noch beeinflussen. Manchmal, zwischen all den beunruhigenden Prognosen, finde ich darin einen Funken Hoffnung.