Dresden atmet auf: Anna Schmidt (34) kehrt nach zweijähriger Babypause zur Klippenspring-Elite zurück. Die alleinerziehende Mutter trainiert seit drei Monaten wieder am Dresdner Wasserspringzentrum. Bei den sächsischen Landesmeisterschaften erreichte sie kürzlich den zweiten Platz. «Als Dresdnerin war der Freiberger Platz schon immer mein zweites Zuhause,» erzählt Schmidt.
Der Weg zurück war steinig. Täglich jongliert Schmidt zwischen frühmorgenlichem Training, Kinderbetreuung und Teilzeitjob als Physiotherapeutin. «Ohne meine Eltern wäre das unmöglich,» gibt sie zu. Ihr fünfjähriger Sohn Max begleitet sie oft zum Training und spielt im Kinderbereich des Zentrums. Die Sportförderung des Freistaats Sachsen unterstützt gezielt Comeback-Projekte von Athletinnen nach Schwangerschaften. Dresdner Sportvereine bieten zunehmend familienfreundliche Trainingszeiten an.
Trainerin Petra Müller lobt Schmidts Durchhaltevermögen: «Anna bringt eine neue mentale Stärke mit, die sie vor der Schwangerschaft nicht hatte. Das macht sie zur perfekten Botschafterin für unseren Sport.» Die Kraft der Elbe und das Elbsandsteingebirge als Inspiration – typisch sächsisch eben. Bei den deutschen Meisterschaften im September will Schmidt wieder ganz oben mitmischen. Eine echte Dresdner Kämpfernatur, die vielen Müttern Mut macht.