Die Düsseldorfer Rheinkirmes, das größte Schützenfest am Rhein, wird von einem beunruhigenden Vorfall überschattet. Zwei Frauen mussten am Wochenende mit Verdacht auf K.o.-Tropfen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Laut Polizeiangaben wurden sie auf dem Festgelände am Rheinufer mutmaßlich Opfer eines heimtückischen Angriffs. Die Fallzahlen solcher Vorfälle haben in unserer Region im letzten Jahr um etwa 15 Prozent zugenommen.
Die betroffenen Frauen, beide Anfang 20, bemerkten während ihres Kirmes-Besuchs plötzlich Schwindel und Übelkeit, obwohl sie nur wenig Alkohol konsumiert hatten. «Dieser Fall zeigt leider, dass solche Übergriffe auch auf Volksfesten keine Seltenheit sind», erklärt Kriminalhauptkommissar Michael Weber. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen um Hinweise. Besonders alarmierend: Die Täter scheinen ihre Opfer gezielt ausgewählt zu haben.
Als langjährige Beobachterin des Kirmes-Geschehens fällt mir auf, dass die Sicherheitsmaßnahmen zwar verstärkt wurden, aber die Dunkelziffer solcher Vorfälle vermutlich höher liegt. Viele Betroffene scheuen aus Scham die Anzeige.
Die Veranstalter haben inzwischen reagiert und verstärken die Sicherheitskontrollen. Auch Informationsstände zu Präventionsmaßnahmen wurden eingerichtet. Das St.-Martinus-Hospital in Düsseldorf-Bilk hat für die Kirmestage ein Schnelltestverfahren eingerichtet. «Wir müssen gemeinsam wachsam bleiben, um unser Volksfest wieder zu dem zu machen, was es sein sollte – ein sicheres Vergnügen für alle», mahnt Schützenchef Lothar Inden.