Für Kunden und Mitarbeiter der beliebten Kodi-Filialen in Essen bricht eine schwierige Zeit an. Zwei Standorte des Discounters müssen Ende Februar 2024 ihre Türen schließen. Betroffen sind die Geschäfte an der Rüttenscheider Straße und in Frohnhausen. Fast 300 Schließungen plant das Unternehmen bundesweit, etwa ein Drittel aller Standorte.
«Ich habe Magenschmerzen, wenn ich daran denke», erklärt eine langjährige Mitarbeiterin aus Frohnhausen. Die Angestellten erhielten die Nachricht erst vor wenigen Tagen. Viele Stammkunden reagieren bestürzt, besonders ältere Menschen, die den kurzen Weg zum Discounter schätzten. Die Filialen boten ein vielseitiges Sortiment von Haushaltswaren bis Deko-Artikeln zu günstigen Preisen.
Die Geschäftsführung verweist auf wirtschaftliche Schwierigkeiten durch steigende Kosten und veränderte Konsumgewohnheiten. Laut Insolvenzverwalter sollen die verbleibenden Filialen gestärkt werden. Während meines Besuchs in Rüttenscheid bemerkte ich die besondere Atmosphäre – hier kaufen nicht nur Kunden ein, hier trifft man sich und plaudert.
Für die betroffenen Mitarbeiter beginnt nun die Suche nach neuen Stellen. Die lokale Wirtschaftsförderung plant Unterstützungsangebote. In den Einkaufsstraßen hinterlassen die Schließungen weitere Lücken, die das Stadtbild verändern werden. Essen verliert damit nicht nur Geschäfte, sondern auch Orte alltäglicher Begegnungen im Quartier.