Die Kölner sind unzufrieden mit ihrer Stadt. Das zeigt die aktuelle Forsa-Studie, die im Auftrag des «Kölner Stadt-Anzeigers» durchgeführt wurde. Fast 60 Prozent der Befragten bewerten die Lebensqualität in Köln nur als mittelmäßig oder schlecht – ein deutlicher Anstieg der Unzufriedenheit im Vergleich zu früheren Jahren.
In der Domstadt brodelt es. Besonders die Sauberkeit, der öffentliche Nahverkehr und die Sicherheit bereiten den Bürgern Sorgen. «Wir nehmen diese Ergebnisse sehr ernst und sehen sie als klaren Handlungsauftrag«, erklärt Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf Anfrage. Die Umfrage spiegelt wider, was ich täglich auf Kölns Straßen höre: Die Menschen wollen Veränderung sehen. Auffällig ist auch das gesunkene Vertrauen in die Stadtverwaltung – nur noch 15 Prozent der Kölner glauben, dass ihre Anliegen dort ernst genommen werden.
Verkehrsexperte Prof. Michael Becker von der TH Köln sieht Handlungsbedarf: «Die Stadt muss jetzt konkrete Maßnahmen ergreifen, nicht nur Konzepte entwickeln.» Die Kritik der Bürger richtet sich auch gegen überlastete Ämter und lange Wartezeiten bei Behördengängen.
Die Ergebnisse könnten politische Folgen haben. Der Stadtrat diskutiert bereits über ein «Sofortprogramm Köln 2025«, das schnelle Verbesserungen bringen soll. Die Botschaft der Kölner ist jedenfalls deutlich: Et kütt wie et kütt – diese rheinische Gelassenheit gilt nicht mehr, wenn es um die Zukunft ihrer Stadt geht.