Die nächste Runde im Kölner Drogenkrieg ist abgeschlossen: Das Landgericht verhängte gestern Haftstrafen gegen drei Männer zwischen 20 und 30 Jahren. Sie erhielten für ihre Beteiligung an gewaltsamen Auseinandersetzungen rivalisierender Banden zwischen viereinhalb und siebeneinhalb Jahre Haft. Die Zahl der Verurteilten in diesem komplexen Fall steigt damit auf über 20 Personen.
Die Angeklagten waren Teil einer Serie brutaler Angriffe im Kölner Stadtgebiet. Laut Staatsanwaltschaft wurden gezielt Anschläge mit Schusswaffen und Messern verübt, die mehrere Schwerverletzte forderten. «Diese Urteile senden ein klares Signal, dass wir die Gewalt auf unseren Straßen nicht tolerieren«, betont Oberstaatsanwältin Mertens. Die Banden kämpften verbissen um die Kontrolle lukrativer Drogenumschlagplätze in der Domstadt. Besonders der Bereich rund um den Neumarkt war heftig umkämpft. Als Anwohnerin in Ehrenfeld beobachte ich seit Monaten verstärkte Polizeipräsenz in den betroffenen Vierteln.
Die Ermittlungen gehen weiter – mindestens fünf weitere Verfahren stehen noch aus. Kölns Polizeipräsident Werner Baumann versichert: «Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Strukturen vollständig zu zerschlagen.» Der Drogenkrieg hat das Sicherheitsgefühl vieler Kölner nachhaltig erschüttert. Doch die konsequente Strafverfolgung zeigt erste Wirkung.