In Hamburgs Hafen klickten letzte Woche die Handschellen. Sechs Männer wurden nach einem spektakulären Kokainfund festgenommen. Die Hamburger Polizei spricht von einer der größten Sicherstellungen der letzten Jahre. 3,6 Tonnen Kokain wurden bereits im Februar in England abgefangen – mit Verbindungen in die Hansestadt.
Die Drogen waren auf einem Containerschiff versteckt, das ursprünglich aus Südamerika kam. Ermittler verfolgten die Spur bis nach Hamburg, wo die eigentlichen Empfänger vermutet wurden. Bei der groß angelegten Razzia durchsuchten Beamte sieben Objekte im Stadtgebiet. «Die internationale Zusammenarbeit hat sich wieder einmal bewährt», erklärt Oberkommissar Thorsten Kreutzfeldt. «Solche Mengen sind für den europäischen Markt bestimmt und hätten enormen Schaden angerichtet.»
Der Straßenwert des beschlagnahmten Kokains liegt bei etwa 270 Millionen Euro. Im Hamburger Hafen werden regelmäßig Drogenfunde gemacht, aber selten in dieser Größenordnung. Wer durch St. Pauli oder das Schanzenviertel geht, ahnt kaum, welche Mengen durch den Hafen geschleust werden sollen. Die Staatsanwaltschaft hat bereits Untersuchungshaft für alle Verdächtigen beantragt.
Die Festnahmen zeigen, dass Hamburg weiterhin ein Knotenpunkt im internationalen Drogenhandel bleibt. Experten warnen jedoch, dass für jeden aufgedeckten Fall mehrere unentdeckt bleiben könnten. Die Hafenbehörden haben angekündigt, Kontrollen weiter zu verstärken. Beim Kampf gegen Drogenschmuggel bleibt Hamburg an vorderster Front.