Der Traum vom kostenfreien WLAN in Berlin ist ausgeträumt. Nach jahrelangen Bemühungen hat der Berliner Senat das Projekt «Free WiFi Berlin» endgültig eingestellt. Rund 650 Hotspots in der Hauptstadt werden nicht weiter betrieben. Etwa 90.000 Berlinerinnen und Berliner nutzten das Angebot täglich.
Die Entscheidung fiel aufgrund fehlender finanzieller Mittel im aktuellen Doppelhaushalt. «Die angespannte Haushaltslage zwingt uns zu schmerzhaften Einschnitten bei freiwilligen Leistungen», erklärte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey. Die jährlichen Kosten von 2,8 Millionen Euro seien nicht mehr tragbar. Besonders betroffen sind Standorte wie Bahnhöfe, Bibliotheken und öffentliche Plätze.
Für digitale Teilhabe war das Angebot wichtig, besonders für Menschen mit geringem Einkommen. Die Nutzerzahlen stiegen seit 2016 kontinuierlich an. Laut Digitalverband Bitkom fehlen Berlin nun wichtige Infrastrukturen im Vergleich zu anderen europäischen Hauptstädten. Ich beobachte seit Jahren, wie das WLAN an belebten Orten wie dem Alexanderplatz gerne genutzt wurde.
Das Ende des Projekts hinterlässt eine digitale Lücke im Stadtbild. Alternativen wie kommerzielle Hotspots oder mobile Datentarife stehen zwar zur Verfügung, sind aber kostenpflichtig. Der Senat plant derzeit keine Wiederaufnahme des Programms. Die digitale Kluft in Berlin könnte sich damit weiter vertiefen.